von Ekkehard Rüger
Westdeutsche Zeitung, 26.01.06
Max Winter, Vorsitzender des BS Burscheid, erhielt am Mittwoch Abend von Landrat Rolf Menzel die goldene Ehrennadel des Kreises.
Für ein Jahr sollte er 1985 den Vorsitz des Behindertensports (BS) Burscheid übernehmen. Bisher sind daraus 21 Jahre geworden. Und ein Ende ist für Max Winter noch immer nicht abzusehen. Zwar befindet sich der 64-Jährige schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Nachfolger, bisher allerdings erfolglos. Gestern Abend erhielt Winter im Kreishaus aus der Hand von Landrat Rolf Menzel die Ehrennadel des Kreises in Gold.
Ihm sei es gelungen, heißt es in der Würdigung, den Fortbestand des Behindertensportvereins in Burscheid zu sichern, während diese Vereine in anderen Gemeinden aufgelöst oder in andere Sportvereine integriert worden seien. Winter zeichnet auch für die Gründung der 1. Herzsportgruppe im Jahr 1996 verantwortlich.
Heute werden vom BS Burscheid insgesamt etwa 35 Herzpatienten in einer Übungs‑ und einer Trainingsgruppe betreut. 1968 holte der damalige Vorsitzende Herbert Tschipke den jungen Winter in den Verein. Seit 32 Jahren gehört der ehemalige Goetze-Mitarbeiter dem Vorstand an. 1977 erwarb er auch den Fachübungsleiterschein und war danach 27 Jahre als Übungsleiter aktiv.
Doch Winter macht sich Sorgen. Zum einen stimmt die Altersstruktur unter den rund 130 Mitgliedern nicht: „90 Prozent sind über 60.“ Zum anderen „bricht die Vereinsspitze langsam weg“. Nicht nur Winter will schon seit Jahren aufhören, auch der Zweite Vorsitzende Walter Kolbe wird auf der nächsten Jahreshauptversammlung nicht mehr antreten.
Sportlich und finanziell steht der Verein gut da. „Aber für den Vorstand brauchen wir jüngere Leute.“ Die Hoffnung, in den eigenen Reihen fündig zu werden, hat der Vorsitzende inzwischen aufgegeben. Nun baut er darauf, außerhalb des Vereins jemanden gewinnen zu können, „der glaubt, einen kleinen Verein führen zu können“. Ein Jahr der Begleitung bietet Winter an, in dem der Neuling von ihm in die Vorstandsarbeit eingeführt werden könnte.
„Ich wäre froh, wenn nach einem Jahr dann ein echter Kandidat zur Verfügung stünde“, sagt der in Pommern geborene Vereinschef, dem nach der Vertreibung 1955 die Flucht aus der DDR gelang. Seither lebt der Vater zweier erwachsener Kinder in Burscheid.
Wer Interesse an der Vorstandsarbeit hat, kann sich mit Max Winter, Liesendahler Feld 3, unter 6 34 84 in Verbindung setzen.